Wasserpflege -chemische Reinigung

In den meisten Schwimmbädern wird das Wasser mit Chlor desinfiziert. Die chemische Wirkung beruht auf dem Hypochlorit, welches nach dem Zusammentreffen von Chlor und Wasser entsteht und stark oxidierende Eigenschaften hat. Das Desinfektionsmittel kann dem Swimming Pool in Form von Chlorgas, Chlordioxid oder Natriumhypochlorit zugeführt werden. Für die Qualität des Wassers in öffentlichen Badeanstalten gilt die DIN 19643. Diese gibt einen Wert von 0,3 mg/l bis 0,6 mg/l freien Chlors sowie maximal 0,2 mg/l gebundenen Chlors vor. Für den privaten Gebrauch sind Chlortabletten erhältlich, die sich, je nach gewünschter Wirkung, rasch oder erst allmählich auflösen. Die Tabletten sollten in einen dafür vorgesehen Schwimmer eingefüllt werden, da sie sonst bei Absinken auf den Grund des Beckens die Poolfolie bleichen könnten.

Eine Alternative zur Anwendung von Chlor ist „Aktivsauerstoff“. Dabei handelt es sich entweder um ein flüssiges Produkt auf Basis von Wasserstoffperoxid und Peroxyessigsäure oder ein Granulat bzw. Tabletten bestehend aus Kaliumperoxomonosulfat. Beide Anwendungen beruhen auf dem Prinzip der Oxidation, das heißt, bei Zutritt von Wasser zerfallen die Peroxide und geben aktiven Sauerstoff frei. Der Vorteil von Aktivsauerstoff im Gegensatz zur Chlor-Desinfektion ist, dass er geruchlos ist und keine reizende Wirkung auf die Schleimhäute hat, sodass die Anwendung sich auch bei einer Chlor-Allergie eignet. Mit Aktivsauerstoff können sowohl Bakterien als auch Algen getilgt werden. Allerdings ist die Wirkung dieser Präparate oft nur recht kurzzeitig, bzw. es muss oft nachdosiert werden, um eine dauerhafte Desinfektionswirkung aufrechtzuerhalten, was höhere Kosten im Vergleich zu einer klassischen Chlor-Behandlung verursachen kann.

Eine Möglichkeit um feine Verunreinigungen und Wassertrübungen zu entfernen, stellen Flockungsmittel dar. Sie umhüllen Trübstoffe und Schmutzteilchen, damit diese dann von der Pumpe ausgefiltert werden können. Ohne Flockungsmittel sind derartige Verschmutzungen oft zu klein, um effektiv herausgefiltert zu werden. Die Mittel bestehen meist aus Metallsalzen, daher sollten die Packungsbeilage und die Sicherheitshinweise genau beachtet werden, wie bei anderen chemischen Mitteln zur Poolpflege auch. Im Handel erhältlich sind Flockkartuschen, die sich nur für Becken mit Sandfilter eignen sowie flüssige Flockungsmittel, die bei allen Arten von Filtern eingesetzt werden können. Die Flocken, die einige Stunden nach Zugabe des Mittels entstehen, können auch mit einem manuellen Poolsauger entfernt werden, wenn sie auf den Boden gesunken sind. Algen, die sich als grünliche Verfärbung des Wassers oder als Biofilm zeigen, können mit Algiziden behandelt werden. Diese auch als „Algenverhüter“ bezeichneten Mittel bestehen, je nach Hersteller, aus Kupfersulfat oder verschiedenen anderen Chemikalien. Sie können verbeugend oder erst bei einem akuten Fall in das Schwimmbadwasser gegeben werden. Im Handel sind hochkonzentrierte Algizide mit einer Langzeitwirkung erhältlich, die vor dem Winter in den Gartenpool gegeben werden können, wenn das Wasser nicht komplett abgelassen werden soll.

Je nach Zustand des Wassers, mit welchem der Swimmingpool gespeist wird, kann es zu Problemen mit Kalk- oder Eisenablagerungen kommen. Sollten diese nicht mit einem Sauger zu entfernen sein, sind auch dagegen spezielle Produkte erhältlich. Der pH-Wert eines öffentlichen Swimming Pools sollte gemäß DIN 19643 pH 6,5 – 7,6 betragen. Ein ähnlicher Wert ist aufgrund der Hautverträglichkeit auch in privaten Schwimmbädern zu empfehlen. Ein pH-Wert von 7,2 bis 7,4 wird oft als ideal angesehen. Die PH Regulierung gehört daher ebenfalls zu den regelmäßig durchzuführenden Pflegemaßnahmen eines Swimmingpools. Empfohlen wird, den pH-Wert ein- bis zweimal pro Woche mit entsprechenden Teststreifen zu überprüfen. Der gemessene Wert für den Wasserstoffionengehalt in einem Gewässer kann im Tagesverlauf stark schwanken, daher sollte die pH-Kontrolle am besten immer zur gleichen Uhrzeit durchgeführt werden. Ein zu hoher Wert kann die Wirksamkeit der Desinfektionsmittel beeinträchtigen, ein zu niedriger Wert kann z. B. Korrosion an Metallgegenständen im Becken verursachen. Zur PH Regulierung sind chemische Hilfsmittel erhältlich, die den Wert anheben („PH Plus“) oder absenken („PH Minus“) können. PH Plus-Zusätze bestehen meist aus Natriumbicarbonat und Natriumcarbonat als aktiven Inhaltsstoffen, PH Minus-Zusätze bestehen hauptsächlich aus Natriumbisulfat. Die Mittel zur PH-Regulierung sind in fester oder flüssiger Form erhältlich und können per Hand oder mit einem automatischen Dosierspender in das Wasser gegeben werden. Die Wirksamkeit des Mittels ist nach der Anwendung zu überprüfen.